Westdeutsche Allgemeine Zeitung (WAZ) vom 25.10.2010, Klaus Buske
Stadtplanung Neuer Anlauf für Groppenbruch
Dortmund.
Schritt für Schritt geht die SPD-Fraktion an die Vorbereitungen zur
Umsetzung des „Masterplans Wirtschaftsflächen Dortmund 2010": Ab
Dienstag geht es um das Gewerbegebiet Groppenbruch.
Der geplante
Verkauf von rund 57 Hektar am Flughafen an die Stadtwerke (für
Gewerbeansiedlung) und die Entwicklung des Gebiets Buddenacker, die zum
Masterplan gehören, sorgen für anhaltende und heftige Diskussionen (die
WAZ berichtete). Am Dienstag geht es in eine weitere Runde in Mengede.
SPD-Fraktionsgeschäftsführer Dr. Andreas Paust hat zu einem Ortstermin
am Gewerbegebiet Groppenbruch eingeladen.
Aus dem Gewerbegebiet
Groppenbruch soll ein Industriegebiet Groppenbruch werden. In einem
Industriebetrieb sind Wohnbauten nicht erlaubt. In Industriegebieten
kann rund um die Uhr produziert werden, und Schwerlasttransporte gehören
zum erlaubten Alltag.
Interkommunales Gewerbegebiet
Zusammen
mit Mitgliedern der SPD-Fraktionen in Lünen und dem Kreis Unna sowie
der Dortmunder Planungsverwaltung und der Wirtschaftsförderung wolle man
sich „einen Überblick über die Fläche des interkommunalen
Gewerbegebiets Groppenbruch verschaffen", so Paust. Auch auf Lünener
Seite bestehe ein großes Interesse an der grenzüberschreitenden
Zusammenarbeit der Wirtschaftsförderer.
Es geht um rund 30 Hektar
Flächen, jeweils zur Hälfte auf Dortmunder und Lünener Stadtgebiet.
Seit Jahren ruhen die Bemühungen, dort ein „interkommunales
Gewerbegebiet" zu entwickeln. Die Grünen in Dortmund waren und sind
eindeutig gegen das Projekt. Nachdem Rot-Grün im Rathaus ausgedient hat
und der Rat der Stadt am 8. Juli dieses Jahres beschloss, die Planung
eines interkommunalen Industriegebiets für die Fläche Groppenbruch
vorzubereiten, werden alte Pläne wieder reaktiviert. CDU und FDP
begrüßen dies. Die Linke ist dagegen. Inwieweit die neuen Pläne, die
Zusammenarbeit von Rot-Grün in der Bezirksvertretung Mengede ernsthaft
bedrohen, ist eine unbeantwortete Frage.
Heftige Debatte
Die
heftige Debatte, die den Plan des Stadtkämmerers begleiten, in
Flughafennähe 57 Hektar noch landwirtschaftlich genutzter Flächen für 20
Mio Euro an die Stadtwerke zu verkaufen, hat einen Vorgeschmack davon
gegeben, wie Anlieger der Flächen gegen die Planungen zu Felde ziehen
könnten.
Nach Auflistung im „Masterplan Wirtschaftsflächen 2010"
stehen derzeit 87 Hektar Industriefläche in Dortmund zur Verfügung -
davon allein 78 Hektar auf der Westfalenhütte, die Thyssen-Krupp gehört.
45 Hektar auf der Westfalenhütte sind an den Entwickler Garbe verkauft.
33 Hektar (ehemalige Sinteranlage) sollen verkauft werden, an einen
Entwickler - dabei sind auch hier die Stadtwerke als Investor mit im
Gespräch.