Mario Krüger MdL

Sprecher für Kommunalpolitik,
Beteiligungen und Haushaltskontrolle

Plus Minus Normal Invert

Kommentar, 20.07.2009, Gregor Beushausen/Westfälische Rundschau

Brückstraße
Das vergessene Viertel

Geschichte wiederholt sich eben doch: Das Brückstraßenviertel ist fast angekommen, wo es vor 2000 schon mal stand: auf der Kippe.

Nach dem Bau des Konzerthauses, das große städtebauliche Impulse auslösen sollte, hat der Druck auf Immobilien-Krösus Pultuskier nachgelassen. Vorbei die Zeiten, da sich ein Planungsdezernent Ullrich Sierau kämpferisch in die Gerberstraße stellte und auf die heruntergekommen Immobilien zeigte. Das Brückstraßenviertel ist schlicht aus dem Blickfeld geraten - ein schweres Versäumnis. Denn es ist ein Muster für eine gescheiterte Zusammenarbeit zwischen Privaten und der öffentlichen Hand.

Der imaginäre Vertrag, den beide Seiten damals schlossen, sah so aus: Ihr, die Stadt, baut euer Konzerthaus und sorgt für neue Beleuchtung und Pflaster. Im Gegenzug investieren wir, die Eigentümer, in unsere Häuser und werten das Viertel auf.

Das Komponisten-Haus des Immobilien-Krösus Pultuskier. Marode Gebäudefassade mit einer Plane verhangenImmobilienkrösus Pultuskier hat den Vertrag nicht nur gebrochen. Schlimmer: Er hat ihn einen Dreck geschert. Zu besichtigen etwa an der Schrottimmobilie Gerberstraße 1 vis a vis der Philharmonie.

Höchste Zeit, dass die Stadt die Zügel anzieht - und zur Not mit den Daumenschrauben des Bau- und Ordnungsrechts droht.

Das Viertel erfüllt alle Voraussetzungen, wirklich ein Stück „Altstadt" mit Amüsiercharakter zu werden. Etwas, das Dortmund völlig fehlt. Dazu freilich müsste man sich in Verwaltung und Politik für die Brückstraße ernsthaft interessieren.