Mario Krüger MdL

Sprecher für Kommunalpolitik,
Beteiligungen und Haushaltskontrolle

Plus Minus Normal Invert

13.03.2013: SPD und Grüne beschließen mit 81 Änderungsanträgen den Haushalt 2013 

Die Fraktionen von SPD und Bündnis 90/Die Grünen haben heute insgesamt 81 Anträge zum Haushaltsentwurf für 2013 beschlossenen, mit denen die Neuverschuldung um weitere 107,8 Millionen Euro gesenkt wird. Damit reduziert sich die geplante Neuverschuldung mit dem Haushalt 2013 von 3,5 Milliarden Euro auf nunmehr noch rund 3,4 Milliarden Euro.

Rund 74 Mio. € Zinsausausgaben können angesichts des niedrigen Zinsniveau eingespart werden; geschuldet der Finanzkrise in der südlichen EU-StaatenAlle Einsparungen wurden durch konsequentes Durchforsten der Einzelansätze erzielt. Alle Erhöhungsansätze werden mit strengen Haushaltsvermerken versehen, damit sichergestellt ist, dass diese Ansätze nicht zur Erwirtschaftung der im jeweiligen Einzelplan bezogenen Globalen Minderausgaben verwendet werden dürfen. Gleichzeitig setzen die Fraktionen Schwerpunkte durch gezielte Maßnahmen für bessere Bildung, konsequenten Umweltschutz, mehr soziale Gerechtigkeit und eine deutlich bessere Ausstattung der Kommunen. Durch die heute verabschiedeten Anträge gelingt es somit, den Konsolidierungskurs zu verstärken und gleichzeitig wichtige Impulse für die Landespolitik zu setzen.

Eine Übersicht aller Haushaltsbeschlüsse finden Sie unter der nachfolgenden Übersicht.

Die wichtigsten Einsparungen auf einen Blick:

-       Die Steinkohle-Subventionen werden von 358.400.000 Euro auf 338.413.000 Euro abgesenkt (Einsparung: rund 20 Millionen Euro).

-       Die Kosten für Zinsausgaben werden von vier Milliarden auf 3,924 Mrd. Euro abgesenkt, weil die Kosten für Umschuldungen nochmals abgesenkt werden können (Einsparung: 74 Millionen Euro).

-       Der Belastungsausgleich für die U3-Betreuung wurde den Kommunen schon in 2012 und damit früher als zugesagt ausgezahlt. Deshalb entfällt der entsprechende Betrag für 2013 und der ursprüngliche Haushaltstitel kann um 74,5 Millionen Euro reduziert werden.


Schwerpunktsetzung durch zusätzliche Investitionen und Maßnahmen:

-      Aufgrund der steigenden Flüchtlingszahlen sehen es die Koalitionsfraktionen als erforderlich an, rund 38 Millionen Euro zusätzlich zur Verfügung zu stellen. Das Ziel ist eine bessere soziale Betreuung der Flüchtlinge. Dafür werden allein 400 000 Euro bereitgestellt.

-       Wir erhöhen die Mittel für Investitionen in die Verkehrsinfrastruktur – wenn auch bescheiden. So sollen 4,5 Millionen mehr für den Erhalt von Landesstraßen und eine Millionen Euro mehr für den Bau von Radwegen investiert werden. Für mögliche Bundesmittel wurde eine Vorsorge bei der Städtebauförderung in Höhe von 4,2 Mio. getroffen.

-       Für die Umsetzung der Forschungsstrategie des Landes im Rahmen von Fortschritt NRW wird außerdem das Wuppertal Institut zur Unterstützung in wichtigen Zukunftsthemen wie Energie, Klima, Ressourcen, Innovationen und Gründungen gestärkt.

-       Die Spitzenverbände der Wohlfahrtspflege werden um etwa 3,5 Millionen besser ausgestattet als im Entwurf der Landesregierung vorgesehen. Diese Mehrkosten werden durch Einsparungen im gleichen Einzelplan gegenfinanziert.

-       Im Kulturetat werden zusätzlich fast drei Millionen Euro in den Haushalt eingestellt. Unter anderem sollen die Erinnerungskultur und die regionale Kulturförderung besser ausgestattet werden.

-       Für die zusätzlichen Kosten der Schulwanderfahrten sind 7,5 Mio. eingestellt und auch für den außerschulischen Inklusionsprozesses werden 350 000 Euro zusätzlich zur Umsetzung bereitgestellt.

-       Die Koalitionsfraktionen haben sich zudem darauf verständigt, im Bereich der Armutsbekämpfung einen Impuls zu setzen. So werden zusätzliche ESF-Mittel und auch Haushaltsmittel für die Bekämpfung insbesondere von Kinderarmut etatisiert. Hiermit soll der Grundstein für einen neuen Schwerpunkt des ESF-Fonds auch in den nächsten Jahren gelegt werden.

-       Rot-Grün fördert weiter konsequent die Kommunen: Der Breitbandausbau soll auch für Nothaushalts- und Stärkungspaktkommunen ermöglicht werden. Außerdem soll den Stärkungspaktkommunen eine Teilnahme an den besonderen Bedingungen der Förderprogramme ermöglicht werden.

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       Der Innenminister wird einmalig ermächtigt, weitere 70 Stellen für AnwärterInnen bei der Polizei auszuschreiben – verbunden mit dem Ziel, die Bemühungen für eine Strukturreform zu verstärken. Dies sehen wir als wichtiges Signal an die Beschäftigten und deren VertreterInnen an, um einen attraktiven Polizeidienst zu erhalten.

-       Weiterhin wollen wir den Unterbringungsprozess der Ministerien mit dem Umzug des Wirtschaftsministeriums (MWEIMH) in das Vodafone-Gebäude vorantreiben. Kosten: 4,8 Millionen Euro in 2013. Die beiden verbleibenden Gebäudeteile des Vodafone-Komplexes sollen möglichst optimal vermarktet werden.

-       Die Förderung des sozialen Wohnungsbaus unterstützen wir mit einer gezielten Strategie des BLB. So sollen Grundstücke hierfür bereitgestellt werden. Im Haushaltsgesetz wird der BLB zum Verkauf nicht mehr benötigter Grundstücke ohne besonderen Wettbewerb aber zu Marktpreisen zu diesem Zweck ermächtigt (es entstehen keine Kosten).

-       Beim BLB werden wir außerdem die bislang dauerhaft als Leiharbeiter beschäftigten in eine ordentliche Beschäftigung übernehmen. Die Mogelei bei der Leiharbeit ist von der schwarz-gelben Vorgängerregierung, um ihren Personalabbau auf dem Papier besser aussehen zu lassen.